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Dos & Don'ts beim Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung

Aktualisiert: 26. Sept. 2021

Das Thema "Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung" ist gefühlt so alt, wie das Automobil an sich. In einer Zeit, in der Hersteller auf verzinkte Karosserien verweisen, geriet diese Art Schutz jedoch in den Hintergrund. Man verlässt sich darauf, dass die neuen Fahrzeuge so konstruiert sind, dass Rost oder Korrosion keine Chance mehr hat.


Wenn unsere Großeltern noch als eine der ersten Amtshandlungen nach dem Fahrzeugkauf die Werkstatt aufsuchten, um das Schmuckstück konservieren zu lassen, so ist die heutige Generation stolz, wenn sie ab und zu den Ölstab ziehen und oder das Wischwasser auffüllen. Alles Andere sagt der Wagen bestimmt an, bzw. ist Rost doch ein Thema von gestern. Oder?


Leider nein. Rost und Durchrostungen sind heute ebenso ein Thema, wie zu Opas Zeiten. Sicher, die Hersteller verzinken die Karosserie und den Unterboden teilweise. Das heißt aber nicht, dass das Fahrzeug vor allen Umwelteinflüssen geschützt ist. Gerade in unseren Breitengraden haben wir oft mit Regen, Schnee, Salz und andere Straßenwidrigkeiten zu tun. Auch besitzt nicht Jeder Autofahrer eine trockene, beheizte Garage. Viel mehr stehen die Autos am Straßenrand oder auf einem Freiluft-Parkplatz. Viel Zeit also für das Karosserie-Karies sich durch das Material zu fressen.



Was also tun?


Zunächst muss man verstehen, das "verzinkt" nicht ich-bin-für-immer-geschützt heißt. Auto Hersteller verzinken nur die

wichtigsten Bauteile und schützen Schweißnähte per Wachs vor all zu viel Nässe. On top werden heutzutage viele Teile aus Kunststoff gefertigt. Na das reicht doch, denkst Du jetzt? Wohl kaum. Außer Du hast vor, Deinen Wagen nur zwei oder drei Jahre zu fahren, um ihn dann wieder abzugeben. Wenn dem nicht so ist und du ihn "ein Leben lang" halten willst, oder Du einen Gebrauchtwagen älteren Semesters, oder aber sogar einen Young- oder Oldtimer erworben hast, dann schütze Deinen Unterboden und konserviere die Hohlräume.


Wer kennt Sie nicht, die Opel, Mercedes C Klassen, Ford Mustangs, Skoda Fabias und Weitere? Rostblasen am Radlauf, Schweller, Rahmen und und und... All das wäre vermeidbar gewesen, hätte man nicht an der falschen Stelle gespart.


Dabei ist Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung gar kein Hexenwerk. Heutzutage bekommst Du viele Mittel bereits Online oder im Fachhandel. Die Frage ist nur, willst Du Dir diese dreckige Arbeit antun? Willst Du Deinen möglicherweise bereits angegriffenen Unterboden reinigen und entrosten? Hast Du eine Hebebühne? Wenn nein, dann hol' Dir bei Deiner Autostube oder einer Werkstatt Deiner Wahl einen Kostenvoranschlag.


Worauf musst Du achten?


Eingangs haben wir den Rost bereits mit Karies verglichen. Würde Dein Zahnarzt einen befallenen Zahn nicht komplett vom Karies befreien und einfach die Füllung setzen, so würdest Du bald wieder mit dicker Backe auf dem Zahnarztstuhl sitzen.


So verhält es sich auch mit Rost. Wird die zu konservierende Stelle nicht richtig vorbereitet und darauf der Unterbodenschutz aufgetragen, kann der Rost in Seelenruhe unter dem Schutz weiter "fressen". Das erkennt man dann, wenn der Unterbodenschutz anfängt abzufallen und die rostigen oder sogar durchgerosteten Stellen zum Vorschein kommen.

Bevor es los geht, prüfst Du am Besten mit einem Schraubendreher die neuralgischen Stellen des Unterbodens und Rahmens. Gibt es bereits durchrostete Stellen? Knirscht oder knistert es am Rahmen? Investiere hier lieber ein paar Minuten mehr, um ganz sicher zu gehen.


Falls Dein Wagen bereits einen alten Unterbodenschutz besitzt heißt es: Ärmel hoch und weg mit dem Zeug. Ich hab' ja gesagt es ist eine dreckige Arbeit. Die Entfernung des alten Schutzes kann ordentlich Zeit in Anspruch nehmen, je nachdem, um welche Art Schutz es sich handelt. Spachtel, Drahtbürste, Schleifpapier und eine Flex mit Drahtbürstenaufsatz werden Deine besten Freunde sein.


Ok, der Unterboden ist jetzt sauber. Ist er das? Nope! Du hast zwar soweit die Reste entfernt, jetzt heißt es aber: Kärcher an und oder ab in die Waschstraße zur Unterbodenwäsche. Jetzt muss Dein Wagen gut abtrocknen. Solltest Du einen Kompressor haben, empfiehlt es sich hier auch mit Druckluft zu arbeiten. Dabei entfernst Du auch noch den letzten, festsitzenden Dreck.


Jetzt geht's ans Eingemachte


Wenn Du denkst, dass mit dem Säubern und Entrosten der schlimmste Teil hinter Dir liegt, hast du weit gefehlt. Auch das Auftragen des Schutzes erfordert Umsichtigkeit und Obacht.


Bevor es aber los geht heißt es: abkleben! Falls Du noch nie mit Unterbodenschutz zu tun hattest, sei Dir gesagt, es klebt. Alles! Überall! Also heißt es Alles was Hitze entwickelt oder aber beweglich ist, vor dem Wachs oder Bitumen zu schützen. Folgende Teile sind auszusparen: Radlager, Motor, Felgen, Kupplungsseile, Einrückhebel von Kupplungen, Abgasanlage, Katalysator, das Handbremsseil und die Durchführungen, sowie Bremsen, Bremsleitungen und Kabel.


Hierfür kannst Du Malerfolie und Kreppband verwenden. Wichtig ist nur, dass Du die Folie nicht zu locker um die Teile wickelst, damit Sie beim sprühen nicht "rumflattert". Gut ist es, je nachdem wie viel Platz Du hast, auch den Rest des Wagens lose abzudecken, da der Unterbodenschutz mitunter stark nebelt. Am Besten ist es deshalb in einem gut durchlüfteten Raum zu arbeiten, oder aber an der frischen Luft. Solltest Du in Deiner Garage arbeiten wollen, solltest Du die Wände zumindest grob abhängen, damit sich der Nebel nicht auf Alles legt, was sich in Deiner Garage befindet.


Nun zu Dir mein|e Freund|in:

Schutzbrille, Atemmaske, Cap, Einmalhandschuhe und alte Klamotten sollten Dich schmücken, bevor Du loslegst. Auch wenn Du jetzt denkst "Aaaach, so schlimm wird's nicht werden." Glaub' mir, Du willst keine verklebten Wimpern oder den feinen Wachsnebel in den Atemwegen. Tu Dir selbst den Gefallen und achte auf Deinen Schutz und Deine Gesundheit.


Je nach dem, für welches Material Du Dich entschieden hast, solltest Du auf die Anwendungshinweise achten. Auf jeden Fall solltest Du das Ganze nicht im tiefsten Winter oder im absoluten Hochsommer durchführen.



Teil 2 folgt in einem separaten Blogeintrag. Hier zeige ich Dir dann auf, welche unterschiedlichen Varianten von Schutz es gibt und was es mit dieser Hohlraumkonservierung auf sich hat.


Falls Du während des Lesens festgestellt hast, dass Dir das Alles doch zu viel Aufwand ist, sprich gern mit uns. Wir erstellen Dir ein faires Angebot.


Liebe Grüße - Maja von Deiner Autostube


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