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Die Ford F Serie - eine Autogeschichte

Aktualisiert: 24. Mai 2021



Scheppernd fliegt die Fahrertür ins Schloss. Man muss schon etwas Kraft aufwenden, damit sie wirklich schließt. Quietschend kurbelst Du langsam das Fenster runter. Milde Frühlingsluft strömt ein, gemischt mit dem Geruch von altem Plastik und Vinyl.


Du pumpst ein paar mal das Gaspedal, drehst den kleinen Schlüssel auf Zündung. Der Pick Up Schlüsselanhänger klimpert gegen die Lenksäule. Eine weitere Drehung und Du wirfst den V8 an. Der Keilriemen quietscht, die Zylinder arbeiten. Einen Moment warten, die Anzeigen checken, los...


Vom Nutztier zum Lifestyle Objekt

Bis auf den Schlüsselanhänger haben seit 1948 bis jetzt unzählige Jungs und Mädels Ihre Fahrt in einem Ford Pick Up der F Serie so oder so ähnlich begonnen. In diesem Jahr hatte der Ford F1 seine Einführung auf dem US amerikanischen Markt. Damals wurde die F-Serie in acht verschiedenen Gewichtsklassen verkauft, mit Pickup, Kastenwagen, Cab-Over-Motor (COE - Kabine oberhalb des Motors), konventionellem LKW und Schulbus-Fahrgestell. Seit dem sind 73 Jahre und 13 Generationen vergangen.



Was jetzt mit LED Beleuchtung geschmückt und mit Eco Boost Motoren betrieben wird, hatte seine Wurzeln in der Land- und Forstwirtschaft sowie als Arbeitsfahrzeug. Das währte jedoch nicht lange. Bereits in den ‘50er Jahren begannen die Amerikaner daraus einen Lifestyle und ein Prestige Objekt zu machen. Aus diesem Grund erweiterte man die “Normale” Kabine und machte daraus eine Crew Cab, um unter anderem mehr Personen befördern zu können.


Was ist eigentlich ein PickUp?

Wikipedia erzählt uns dazu folgendes:

Ein Pick Up ist ein leichter LKW mit einer geschlossenen Kabine und einem offenen Laderaum mit niedrigen Seiten und Heckklappe .

In Deutschland würden wir also einen Pritschenwagen fahren. Was unterscheidet diese beiden Formen jedoch? Der Hauptunterschied liegt wohl darin, dass die Seiten der Ladefläche eines Pritschenwagen klappbar sind. Bei einem klassischen Pick Up gibt es nur eine klappbare Seite - die Heckklappe. Auch fallen die Pritschenwagen in die Kategorie "LKW/Nutzfahrzeug" aus der sie es so gut wie nie herausschaffen.


Woran liegt das nun wieder? Schaut man sich einen Pritschenwagen und einen Pick Up im direkten Vergleich an, findet man schnell die Antwort:










Der Pritschenwagen wirkt direkt auf den ersten Blick praktisch und funktional. Man erkennt, wofür er gebaut wurde. Der Pick Up hingegen wirkt, neben der Funktionalität, wertig und robust. Mit dem Pritschenwagen wirst Du kaum Dein erstes Date abholen. Mit dem Pick Up hingegen legst Du einen sportlichen, ersten Eindruck hin.


Weitere Unterschiede liegen in der Motorisierung und Ausstattung. Pritschenwagen werden oft als Kommunal- oder Flottenfahrzeuge eingesetzt, weshalb günstige Unterhaltskosten vor dem "Fahrspaß" stehen. Ein Pick Up wird selten als reines Arbeitstier genutzt, weshalb es hier oft die luxuriösesten Ausstattungsvarianten und hohe Motorisierungen gibt.


Die Ford F Linie - das Rückgrat der FOMOCO


Zurück zur Ford F Linie. Sie gehört zu den am häufigsten verkauftene Fahrzeugen in den USA und bildet das Rückgrat der Ford Motor Company.


Grund hierfür ist, neben dem hohen Bekanntheitsgrad und dem zeitlos robusten Look, der erschwingliche Preis (zumindest damals) und die unzähligen Ausstattungs- und Karosserieversionen.


Short Bed, Long Bed, Dually, Regular Cab, Super Cab, Super Crew, mit Ladeflächenabdeckung oder ohne.


Die F Bezeichnungen

Die Ziffern hinter dem "F" bezeichnen die Zuladung bzw das Gesamtgewicht: F-1 bis F-650

GVWR = zul. Gesamtgewicht

  • F-1 : 1/2 Tonner (4.700 GVWR)

  • F-2 : 3/4 Tonner (5.700 GVWR)

  • F-3 : Heavy Duty 3/4 Tonner (6.800 GVWR)

  • F-4 : 1 Tonner (7.500 GVWR) / optional auch als 1¼ Tonner (10.000 GVWR)

  • F-5 : 1 ½ Tonner (10.000-14.500 GVWR)

  • F-6 : 2 Tonner (14.000-16.000 GVWR)

  • F-7 : 2 ½ Tonner (17.000-19.000 GVWR)

  • F-8 : Dreitonner (20.000-22.000 GVWR)

  • F-100 – ½ Tonner (5.000 GVWR)

  • F-110 – ½ Tonner (4.000 GVWR)

  • F-250 – ¾ Tonner (7.400 GVWR)

  • F-260 – ¾ Tonner (4.900 GVWR)

  • F-350 – 1 Tonner (9.800 GVWR)

  • F-360 – 1 Tonner ( 7.700 GVWR)

  • F-650 - 5,2 Tonnen Leergewicht, 7,5 Tonnen GVWR

Quelle: https://pick-up-trucks.de/ford-f-serie-1/


Übersicht aller Motoren der Ford F-Serie:

  • 255 CID Windsor V8 (1980-1981): 86 kW / 115 PS, 279 Nm

  • 300 CID (1980): 87 kW / 117 PS, 308 Nm

  • 300 CID (1980): 89 kW / 120 PS, 310 Nm

  • 302 CID Windsor V8 (1980-1985): 99 kW / 133 PS, 316 Nm

  • 351 CID Windsor V8 (1980-1982): 101 kW / 136 PS, 355 Nm

  • 351 CID 351M V8 (1980-1982): 101 kW / 136 PS, 355 Nm

  • 400 CID 400 V8 (1980-1982): 114 kW / 153 PS, 419 Nm

  • 300 CID (1981-1986): 93 kW / 125 PS, 339 Nm

  • 232 CID Essex V6 (1982-1983): 82 kW) / 110 PS, 248 Nm

  • 351 CID Windsor V8 (1983-1986): 110 kW / 150 PS, 380 Nm

  • 420 CID Diesel V8 (1983-1986): 110 kW / 150 PS, 386 Nm

  • 420 CID Diesel V8 (1983-1986): 130 kW / 170 PS, 427 Nm

  • 460 CID 385 V8 (1983-1986): 183 kW / 245 PS, 515 Nm

  • 351 CID HO Windsor V8 (1984-1986): 160 kW / 210 PS 414 Nm

  • 302 CID Windsor V8 (1985-1986): 140 kW / 190 PS, 386 Nm

  • 4,2 L V6 (1997-2003) / 205 PS (153 kW) / 350 Nm

  • 4,4 L V8 „Harley Davidson“ (1999-2003) / 340 PS (250 kW) / 576 Nm

  • 4,6 L V8 (1997-1998) / 220 PS (160 kW) / 380 Nm ab 1999: 231 PS (172 kW) / 397 Nm

  • 4.9 L I6 (1992-1993) / 145 PS (108 kW) / 359 Nm

  • 4.9 L I6 (1994-1997) / 150 PS (110 kW) / 350 Nm

  • 5.0 L V8 (1992-1993) / 185 PS (138 kW) / 370 Nm

  • 5.0 L V8 (1994-1997) / 205 PS (153 kW), Automatikgetriebe: 195 PS (145 kW) / 373 Nm

  • 5,4 L V8 (1997-1998) / 235 PS (175 kW) / 450 Nm ab 1999: 260 PS (190 kW) / 470 Nm

  • 5,4 L V8 F-150 Lightning (1999-2000) / 360 PS (270 kW) / 610 Nm ab 2001: 380 PS (280 kW) / 610 Nm

  • 5.8 L V8 (1992) / 210 PS (160 kW) / 427 Nm